Angeln mit Kunstködern am Rhein
(Spinnfischen, Twistern, Blinkern)
Zu einer sehr beliebten und
erfolgreichen Angelmethode am Rhein gehört das Angeln mit
Kunstködern. Diese Angeltechnik nennt man auch "Spinnfischen" oder "Spinnern" (aus dem Englischen
"to spin" - sinngemäß "drehen,
wirbeln, kreiseln").
Bei dieser Angeltechnik werden
Kunstköder wie z.B. Spinner, Blinker, Wobbler oder Weichplastikköder (Twister/Shads)
in allen nur erdenklichen Farben und Variationen zum gezielten Fang
von Raubfischen - also aller fischfressenden Fischarten -
eingesetzt. Die Vibrationen, Druckwellen und optischen
Reize die beim Einholen dieser Köder entstehen verleiten
Raubfische zum Anbiss. Die Fisch nachahmenden Bewegungen der Köder,
die Farbe oder das Rasseln lösen bei Raubfischen einen starken
Überreiz aus - die Fische schnappen sogar gierig nach
diesen raffinierten Ködern selbst wenn Sie satt und vollgefressen sind!
Spinnfischen wird sowohl vom Boot als auch vom Ufer aus
praktiziert. Es ist eine hohe Angelkunst und es gehört meist viel
Geschick und Übung dazu, den Köder richtig zu präsentieren und ohne
Hänger an allen
Unterwasser-Hindernissen vorbei zu führen. Ob man dabei kurze Stopps
einlegt oder einfach nur schnell einholt, meistens kommt man nur durch
das Ausprobieren und Übung zu gewünschten Fangerfolg. Bei dieser
Angelmethode wird in aller Regel nicht lange an einem bestimmten
Platz verharrt, sondern es wird das Gewässer nach beißwillligen
Fischen abgesucht ...
Das Spinnfischen am
Rhein
Der Rhein hat durch seine vielen
strömungsreichen Zonen, Buhnen, Häfen und Altarme einen grossen und
vielseitigen Bestand an Raubfischen wie z.B.
Zander,
Hecht,
Barsch,
Rapfen,
Wels, Kaulbarsch - es wurden in letzter Zeit sogar
vereinzelt Störe und Lachse im Rhein gefangen! - Somit ist der Rhein schon seit längerer
Zeit ein sehr beliebtes Ziel von Raubfisch-Anglern. Nachfolgend
sehen Sie die einige Montage-Beispiele und Kunstköder die beim gezielten
Angeln auf Raubfisch am Rhein zum Einsatz kommen ...
Montage
Die Montage beim Angeln mit Kunstködern ist relativ simpel: Alle
Kunstköder besitzen eine Öse zum Festbinden der Angelschnur – die
Köder werden an dieser Öse an die Hauptschnur gebunden – fertig! …
Wenn jedoch mit Hechten und Zandern gerechnet wird, sollte dem Köder
ein spezielles Stahlvorfach vorgesetzt werden um Schnurbrüche im
Drill durch die scharfen Zähne der Fische zu vermeiden.
Die Kunstköder sind so konstruiert, dass sie anfangen "zu laufen"
sobald sie nach Auswurf im Wasser herangekurbelt werden. Die
Kunstköder imitieren dabei einen flüchtenden oder verletzten Fisch
der für Raubfische eine leichte Beute darstellt.
Welche Kunstköder gibt es?
Über die Jahre haben sich einige Kunstköderarten und bestimmte
Materialien aus dem die Köder gefertigt werden als sehr fängig
erwiesen. Im Gegensatz zu früher wo nur ein silberner Löffel mit
Haken durchs Wasser gezogen wurde, gibt es heute eine breite Palette
an aufwändigen Kunstködern die im Aussehen und Bewegung von echten
Fischen kaum zu unterscheiden sind.
Die Köder werden je nach Gewässertrübung, Fließgeschwindigkeit des
Wasser und der zu beangelnden Fischart ausgewählt. Aber auch
persönliche Vorlieben des Anglers spielen bei der Wahl des
Kunstköders meist eine Rolle. Man unterscheidet zwischen folgenden
Kunstköderarten:
• Blinker: Das ist der Klassiker
unter den Kunstködern. Die Form ist meist oval bis langgezogen. Die
Köderoberfläche ist meist mit kleinen Schuppen-Einkerbungen
verziert. Die Farbpalette reicht von silber- über kupfer- zu
goldfarbig. Blinker werden in der Regel ausgeworfen, in die
gewünschte Tiefe herabgelassen und mit gleichmäßigen
Kurbelbewegungen wieder herangezogen. Durch die spezielle Form
bewegt sich der Köder unter Wasser taumelnd und simuliert dadurch
einen verletzten Fisch. Ein äußerst fängiger Allround-Köder auf
Hecht, Zander, Rapfen, Wels und Barsch.
• Spinner: Ein Spinner besteht
aus einem metallischen Körper um den ein ebenfalls metallisches
Spinnerblatt befestigt ist. Beim Einkurbeln im Wasser rotiert das
Spinnerblatt durch den Wasserdruck um die eigene Achse und simuliert
durch blinkende Bewegungen die Flucht eines Jungfisches. Es gibt
Spinner in allen Farben mit langen und kurzen Spinnerblättern – auch
Spinner mit mehreren Spinnerblättern sind keine Seltenheit. Ein sehr
guter Köder zum Angeln von Barsch, Hecht, Rapfen und Forelle. Leider
eignet sich dieser Kunstköder nicht zum Angeln in stark strömenden
Gewässern.
• Wobbler: Ein Wobbler ist der
"Porsche" unter den Kunstködern. Diese Kunstköder sind aufgrund ihres
aufwändigen Aufbaus und des detaillierten, fischähnlichen Aussehens
relativ teuer. Sie sind vom Aussehen und in Ihrer Bewegung meistens
kaum von echten Fischen zu unterscheiden. Viele
Wobbler-Modelle
besitzen im Inneren spezielle Rasselkugeln die für einen
zusätzlichen Reiz sorgen. Je nach zu beangelnder Zielfischart gibt
es tief- und flachlaufende Wobbler. Die Sinktiefe wird durch eine
spezielle "Tauchschaufel" am Maul des Wobblers reguliert. Ein sehr
guter Köder auf Zander, Barsch, Hecht und Wels.
• Gummifisch: Ein Gummifisch
besteht aus Gummi und ähnelt in seinem Aussehen einem Fisch. Der
Attraktor beim Gummifisch ist sein Schwanz, der beim Herankurbeln im
Wasser durch schnelle Flossenschläge einen flüchtenden Beutefisch
imitiert. In den Körper des Gummifisches wird ein sog. "Jig-Kopf"
(Haken mit Bleikopf) eingehängt, der den Gummifisch erst fängig und
komplett macht. Gummifische werden in kurzen Intervallen langsam
über den Gewässerboden gezupft und eignen sich sehr gut zum Angeln
von Zander, Hecht, Wels und Barsch.
• Twister: Ein Twister ist eine
Abwandlung des Gummifisches mit dem Unterschied, dass er im Aussehen
eher einem Wurm anstatt einem Fisch ähnelt. Der Aufbau und der Lauf
ist jedoch der gleiche – auch Twister werden mit einem speziellen
Jig-Bleikopf versehen und über den Gewässerboden gezupft. Inzwischen
gibt es auch Twister mit zwei Schwanzflossen die ebenfalls sehr
fängig sind und vom Aussehen eher einem Frosch ähneln. Gut zum
Angeln auf Zander, Hecht, Wels und Barsch.
Theoretisch kann man mit allen oben beschrieben Kunstköder jede Art
von Raubfisch überlisten, entscheiden für den Fangerfolg ist jedoch
meist die Wahl der richtigen Größe und Farbe des Kunstköders …
Die Wahl der richtigen Größe und Farbe
Je nach Jahreszeit, der aktuellen Wetterverhältnisse und der zu
beangelten Fischart sollte sich auch die Köderwahl ausrichten.
Generell gelten folgende Regeln:
• Schönes Wetter, Sonnenschein = Dunkle Farben
• Dunkles, trübes Wetter = Helle Farben
Man sollte die Größe des Kunstköders nach der Größe der Beutefische
zum jeweiligen Angelzeitpunkt ausrichten. Im Frühjahr und Sommer,
wenn unzählige kleine Brutfische im Wasser umherschwimmen sollten
eher kleine Kunstköder zum Einsatz kommen die diese imitieren. Im
Herbst und Winter dagegen dürfen die Kunstköder ruhig etwas größer
sein.
Auch die zu beangelnde Zielfischart spielt bei der Wahl der
passenden Ködergröße eine Rolle – wenn man es lediglich auf kleine
Barsche und Forellen abgesehen hat sollten Köder bis 8cm länge
gewählt werden. Wenn man jedoch Hechte und Welse fangen möchte,
sollten Köder ab 15cm Körperlänge zum Einsatz kommen.
Das Deuten der Bisse
Bei allen Kunstködern werden die Bisse beim Einkurbeln "gefühlt".
Beim Angeln mit Spinnern, Blinkern und Wobblern kommen die Bisse
meist plötzlich und hart so dass man schon fast instinktiv einen
Anschlag macht – die Fische haken sich hier meist von selbst. Anders
ist es widerum beim Angeln mit Twistern und Gummifischen – hier
kommen die Bisse meistens zwischen den Zupfern beim Einkurbeln,
sobald der Köder regungslos zu Boden fällt (typisch z.B. für Barsch
und Zander).
Tipp: In meinem Bericht über das
Spinnfischen auf Zander am Rhein können
Sie viele weitere Tipps zum Angeln mit Kunstködern am Rhein
nachlesen.
Das passende Angelgerät zum Spinnfischen
Das Angelgerät sollte an die Strömungsverhältnisse des jeweiligen
Gewässers und an die zu erwartende Zielfischart angepasst werden. Es
gibt im Angelfachhandel sehr gute Allround-Spinnfischruten –
entscheidend ist die Aktion der Rute und das Wurfgewicht. Am besten
sollte man sich bei der Wahl der richtigen Angelrute ausgiebig im
Angelladen beraten lassen. Ich persönlich wähle meine Spinnruten
meist "nach Gefühl" und schaue wie schwer sie sind und wie
gut sie in der Hand
liegen.
Die Angelschnur und die Rolle richten sich ebenfalls nach Gewässer
und Zielfisch. Zum Barschangeln oder zum Forellenangeln reicht z.B.
eine kleine Stationärrolle mit 0,20mm monofiler Schnur völlig aus.
Zum Hecht- oder Welsangeln sollte hingegen eine größere Angelrolle
sowie Angelschnur in Größe 0,35mm gewählt werden.
Empfehlung Angelruten
+ Angelrollen zum Spinnfischen
*Tipp* Folgende Angelgeräte-Combo würde
ich zum Spinnfischen am Rhein empfehlen:
Im Großen und Ganzen kommt es beim Spinnfischen darauf an ob man
weiß wo die Fische stehen und wie gut man das Beuteschema der
Raubfische mit Kunstködern imitieren kann. Diese Kunst beruht auf
Angelerfahrung – experimentieren Sie ruhig ein wenig am Wasser
herum, dann werden auch Sie schon bald ein Raubfischprofi ;)
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg am Wasser !
Finden Sie noch viele weitere
nützliche Tipps und Informationen auf meinen Seiten:
•
Das Angeln am Rhein
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Forellen Blinkern in Dänemark
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weitere Angelmethoden
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Wenn Ihnen meine Seite gefallen hat und ich Ihnen ein paar
nützliche Informationen und Ideen näherbringen konnte, würde ich
mich sehr über eine Weiterempfehlung oder
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Petri Heil !
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